Unter Mindestabstand
Zwölf Monate, ein Virus, zwölf Geschichten, mit denen wir nicht gerech-net haben. Corona hält die Welt in Atem. Das Jahr 2020 entpuppte sich zur globalen Härteprüfung der weltweiten Solidarität. In jedem Bereich des Lebens entstanden neue Hindernisse und Bedürfnisse, wofür wir neue Blickwinkel und Perspektiven brauchen. Auch die Menschen in Konstanz standen vor neuen Herausforderung. Herausforderung, die wir so noch nicht kannten. Mit einem Blick aus der eigenen Isolation heraus erweitern wir unseren Horizont, lernen andere Schicksale kennen und sehen Lücken, die diese Zeit in unserer Gesellschaft hinterlässt. Corona entzieht uns Berührungspunkte, die Menschen öffnen und uns nahe bringen. Das Buch versucht hier eine Brücke zu schlagen, indem es die Geschichten von unterschiedlicher Menschen erzählt. Subjektiv werden Details fokussiert, Totalen zentriert und Facetten beleuchtet. So soll ein Einblick hinter die Fassaden der Quarantäne entstehen und Begegnun-gen unter dem Mindestabstand stattfinden.
About
Im meiner Abschlussarbeit, dem 320 Seiten straken Bildband "Unter Mindestabstand“, werfe ich einem Blick hinter die Fassaden in Konstanz während des Lockdowns im Jahr 2020. Das Buch „Unter Mindestabstand“ ist ein Rückblick auf das Jahr 2020 unter dem Schleier der Corona Pandemie. Es eröffnet Perspektiven auf das Leben von Menschen aus Konstanz und der näheren Umgebung. Gerade in einer Zeit, in welcher aus Fürsorge Abstand gehalten werden soll, ist der Austausch begrenzt. Das Ziel der Arbeit ist es, das Erleben Anderer erfahrbar zu ma-chen. Die Einblicke ermöglichen Empathie für die Herausforderungen unserer Mitmenschen und den Umgang mit dieser Ausnahmesituation.
Die Reportagen
Nach der Auswertung der Interviews wurde entschieden, wie die individuelle Geschichte dargestellt werden soll. Die Fotografien dokumentieren nicht nur Situationen während des Lockdowns, sondern sie finden auch eine bildliche Metapher für die Geschichte der Interviewpartner:innen. So schlägt das Buch eine Brücke zwischen verschiedenen Menschen und Situationen. Die entstandenen Reportagen ermöglichen Einblicke hinter die Fassaden der Qua-rantäne und sollen Begegnungen unter dem Mindestabstand stattfinden lassen.
Das Buch
Es wurde das Medium eines Buches gewählt um die Haltbarkeit und Beständigkeit einer so geschichtlich Referaten Einschnittes zu archivieren. Das große Format 28x28cm unterstützte die großen Einschnitte diesern Jahres und die Herausforderungen die Menschen gestellt waren. Das Quadratische Format wurde gewählt um keinem Blattkante eine favoritisierung zu geben. So sind höhe und breite im Gewichtung so das die Bilder in ihrem Format und Layout wirken können.Das Buch verführt über eine Offene Schweizer Broschur welche auf Karton Kaschiert wurde um die Buch Optik und Habtik zu erhalten.
Der Offene Rücken stellt den Einblick in die Leben der Menschen dar und lädt den Betrach-ter ein die Seiten zu öffnen und hinein zu schauen. Es wurde entschieden den Umschlag in vollschwarzen Karton mit den gleichen Papier der Innenseiten zu kaschieren. Das altersbeständige Naturpapier mit 150 g/m² ist haltbar und hat einen warme gelblichen Ton, welcher an Vergangenheit und Erinnerung anlehnt. Die Haptik ist weich und daher emotional da das Papier einen Berührung darstellt. Die dicke des Buches soll eine Assoziation zu den alten wichtigen Büchern in den Bibliotheken schaffen, welche über die Zeiten hinweg beständig sind und zu Trägern der Geschichte sind
Ausstellungen
Im Lockdown stand auch der Spielbetrieb, der “ältesten dauerhaft bespielten Bühne Europas“, dem Stadttheater Konstanz still. 
Zur Wiedereröffnung des Foyers, das renoviert und saniert wurde, durfte ich 18 meiner Bilder ausstellen und mit einer Rede eröffnen
Danksagung
Auch mein Jahr 2020 war so voller Herausforderungen wie noch kein anderes Jahr in meinem Leben.
Danke an meine Korrekturleser, Emotionalen Helfer und Inspiratoren. Larissa Streule, Leoni Weis, Sophia Hummler, Luna Wittwer-Mohklis, Lena Kaiser, Anke Westphal, Antonia Denneler, Hannes Osterwalder, und meinem Vater.
Ich freue mich das ich auf meinem Weg so wundervollen Menschen begegnen darf. Danke an meiner Prüfern Prof. Andreas Bechtold und Prof. Valentin Wormbs.
Danke an meine Interview Partner:innen
Frank Schuhwerk, Franziska Autzen, Rene´ Müller, Sven Kleiner, Osman Cöl, Mathias Schmal,Isabelle Fischer, Marian Mc Gregor, Rita Rutishauser, Katharina Burger, Sabrina Geiser die Intensivstation und das Klinukum Konstanz für ihr Vertrauen ihre Zeit und ihre Geschichte, ohne sie gäbe es diese Arbeit nicht.
Auch möchte ich mich bei allen Menschen und Begegnungen auf meinem Weg bedanken, ohne euch wäre ich nicht da wo ich bin und nicht die die ich bin.
Die Menschen
Es wurden elf Personen aus den Bereichen Event & Kultur, Gastronomie & Nachtleben, Medizin & Soziales sowie Privatpersonen wurden zu ihrem persönlichen Jahr 2020 interviewt und fotografiert.
Diese elf Geschichten fungieren in dem Buch als Kalender- monate, die gesammelt einen Einblick in das vergangene Jahr geben. Jede:r hat diese Zeit unterschiedlich erlebt. Daher ist das zwölfte Kapitel der betrachtenden Person selbst gewidmet. Auf den leeren Seiten ist Platz zur eigenen Auseinan-dersetzung. Die Porträtierten wurden sowohl zu den Herausforderungen als auch zu den positiven Auswirkungen befragt. Bei den anschließend entstandenen Porträts wurden sie gebeten, sich gedanklich in die verschiedenen Situationen zurückzuversetzen.
Das gestalterisches Konzept
Das Inhaltsverzeichnis erinnert an ein Kalenderblatt in den die Geschichten in 12 Monaten erzählt werden. Zu den Seitenzahlen erhielten die Kapitel die Infektionszahlen des Betreffenden Monats aus Konstanz. Auf den Titelseiten der einzelnen Kapitel zu den Personen finden sich immer das Porträt der Person, ein Zitat was die Situation des Menschen gut umfasst und ein Beschreibung was die Person macht. Der individuelle verlauf des Jahres findet sich als grafisches linie und design Element. Diese Emotionslinie wird nochmals im vollständiger als Form eines Signets mit dem jeweiligen Namen verbunden.
Das Cover
Das Cover-Backcover ist einen Collage aus allen Portraitbildern welche durch die Transparenz und Bearbeitung als Siluetten aufeinander liegen. Durch das Versschmelzen ergeben sie die Summe aus alles Geschichten genauso wie die Mittelkurve das Logo aus den Emotionen der Interviewten ergab. Der Graue Verlauf reduziert das Bild und ist für das Cover gestaltete damit sich auf der Front der Titel für sich steht. Auch legte sich die Corona Pandemie wie ein Schleier auf das Jahr 2020 was durch den grauen Verlauf über den umschlag zieht.
Making of
Aufgrund der angespannten Corona Situation musste im Vorfeld immer wieder neu geklärt werden, wie sich die Interviews unter Voraussetzung der aktuellen Maßnahmen umsetzten ließen. So mussten Genehmigungen vom Pflegeheim für den Besuch und das Gespräch der Bewoh-nerin eingeholt werden. Bei den Interviews musste eine FFP2 Maske getragen der Mindest-abstand von 1,50m gegeben sein und der Schutz des Gegenüber sichergestellt werden. Bei Vier der Interviews musste das Gespräch digital stattfinden und wurden über Zoom geführt.
Ausstellung im Stadt
Theater Konstanz
Im Rahmen der Eröffnung des Foyers im Stadt Theater Konstanz durfte ich eine Arbeit aus dem Kapitel der Theaterleiterin Franziska Autzen ausstellen. Ich durfte bei den Eröffnungsreden über meine Arbeit sprechen und fühlte mich sehr geehrt, an einem Ort der Begegnung, dem neu renovierten Foyer, über die Zeiten der Distanz und Momente der Begegnung zu sprechen.
Die Werke standen zum Verkauf und einige durften bereits ein neues Zuhause finden.